Ryzen CPU oder Intel i5-Prozessor?

The Hype is real! Vor einigen Monaten hat AMD die Katze aus dem Sack gelassen und die Ryzen-CPU veröffentlicht. Obwohl AMD bislang nie richtig Fuß fassen konnte in der Gaming-Welt (die Hintergründe erspare ich euch, würde zu lange dauern: Von Klagen bis hin zur Monopolstellung von Intel). Mit dem neuen Prozessor von AMD soll sich das nun ändern und es schlägt eine neue Ära der Prozessor-Industrie ein. Zu lange hielt die 4-Kern-Prozessoren-Zeit von Intel an, bis Ryzen, Intel, vielleicht nun mit ihren 6-Kern Prozessoren vom Thron gestoßen hat. Könnte man meinen.

In dem heutigen Beitrag behandeln wir folgende Punkte:

  • Lohnt sich noch ein i5-Prozessor?
  • Wie gut ist der AMD-Prozessor wirklich?
  • Wie wird Intel darauf reagieren?
  • Können wir mit einer Revolution bei den Prozessoren rechnen?

Der Ryzen-Prozessor von AMD

Vor gerade 4 Monaten kam der neue Prozessor von AMD auf den Markt. Mit den unterschiedlichen Versionen hat AMD somit alle Preis- und Leistungsklassen für den Endverbraucher zur Verfügung gestellt. Ob nun einen einfachen Office- und Multimedia-Prozessor Ryzen 3 1200 bis hin zum Multicore High-End Prozessor Ryzen 7 1800X. Dank 6-Kern Prozessoren sind diese CPUs auch weniger ausgelastet als im Vergleich zu Intels neuesten Prozessoren i5-7600 und i5-7700 in der oberen Mittelklasse (im Vergleich zu AMDs Ryzen 5 1600X).

Doch wo Euphorie ist, gibt es auch immer einen bestimmten Haken. Hier möchten wir euch mit der Kaufentscheidung helfen. Was genau die Benchmarks vieler Portale zu bedeuten haben, und wie ihr euch sicher sein könnt dass ihr den richtigen Prozessor ausgewählt habt, erfahrt ihr auch bei uns.

Die Ryzen-Prozessoren im Überblick

Ryzen 3, 5 und 7 stehen Anwendern für unterschiedliche Anforderungen zur Verfügung. Je nachdem, wofür man sich entscheidet, wird es ein 4-, 6 oder 8-Kern Prozessor. Im Überblick:

  • Ryzen 3 1200 (4 Kerne, ab hier)
  • Ryzen 3 1300x
  • Ryzen 5 1400
  • Ryzen 5 1500X
  • Ryzen 5 1600 (6 Kerne, ab hier)
  • Ryzen 6 1600x
  • Ryzen 7 1700 (8 Kerne, ab hier)
  • Ryzen 7 1700x
  • Ryzen 7 1800x

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Auf den ersten Blick ist das Ganze sehr verwirrend und da fragt man sich: Welche CPU ist denn nun für mich die richtige? Letztlich kommt es darauf an, wie hoch das eigene Budget ist. Das „X“ bei Ryzen und das „K“ bei Intel,  hinter den jeweiligen Zahlen, steht für die Möglichkeit, diese zu übertakten. Die „non-x“-Varianten besitzen (zumindest beim Ryzen 5) einen wesentlich höheren Basistakt. Übertakten lässt sich diese nur sehr eingeschränkt.

Ganz klar möchte sich aber AMD mit ihren neuen Prozessoren nicht im Highend-Bereich ansiedeln (mit Ausnahmen), sondern die Alternative zu den oberen Mittelklasse-CPUs für Hardcore-Gamer anbieten. Somit ordentlich Leistung für weniger Geld. Mehr möchte AMD gar nicht erreichen und da die obere Mittelklasse von vielen Gamern sehr geschätzt wird, hat AMD besonders mit der CPU Ryzen 5 1600(x) den richtigen Nerv getroffen.

Die Ryzen 5 1600, 6-Kern-Prozessor, ist dem 4-Kern Prozessor des i5-6700 ziemlich ebenbürtig und Spiele können die CPU kaum bis zum Anschlag ausreizen. Löblich ist besonders auch das Preis/Leistungsverhältnis, welches die AMD-Prozessoren zu bieten haben. Jedoch verdanken sie dies nur dem Aspekt, der Anzahl Kerne und Threads.

Unsere Bewertung: Intel und Ryzen-Prozessoren

 

Der durchschnittliche maximale Watt-Verbrauch (Grundlage: Userbenchmarking)

Im Vergleich zu den x-Versionen sind die Intel-Prozessoren Stromsparender (theoretische Werte). Die non-x-Varianten mit einem höheren Basistakt verbrauchen wesentlich weniger Strom.

Obwohl die R5 1600x und 1700x sich von der Leistung nicht viel nehmen, unterscheiden sich preislich gesehen beide Prozessoren immens. Der Unterschied befindet sich bei der Anzahl der Kerne, weswegen der R7 1700(x) besser für die Videobearbeitung geeignet ist, und die 1600(x) die bessere Wahl für Gamer darstellt. Für etwa 300 Euro erhält man mit der R7 1700 einen ebenbürtigen Prozessor welcher die i5 7600k hinter sich stehen lässt. Allerdings ist dies ein größerer Aufpreis, da hier im Schnitt rund 50 bis 100 Euro mehr gezahlt werden muss. Die R5 1600 kostet zwar genauso viel wie der i5 7600k, überzeugt aber höchstens mit seinen 6 Kernen, nicht aber laut Userbenchmark bei der Gaming-Performance.

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Die Vorteile sprechen also auf den ersten Blick für AMD – wenngleich die Vorteil nur minimal sind bei einem oberen Mittelklasse Gamer-PC. Mit insgesamt 6 Kernen und geringfügig höherer Performance sowie dem Support von Leistungsstärkerem RAM-MHz hat AMD eine CPU herbei gezaubert, welche nicht nur die Gamer vom Hocker gehauen hat. Auch Intel wurde nun auf den Plan gerufen. Dazu jedoch gleich mehr.

Durch das übertakten kann ebenso noch einiges rausgeholt werden. Hier zeigen die Prozessoren von Intel ihre wahre Stärke, wenn es richtig gemacht wird. Die 7er Generation von Intel liegt hier allerdings deutlich vorne, da bereits mit der i7-7740X die CPUs eine Leistung von 6900Mhz erreichen (Link). Die Grenze ist aber damit noch nicht erreicht. PCMag berichtete sogar einen Rekord von ganzen 7000Mhz beim i7-7700. Im Vergleich liegt der i5-7600k bei stolzen 6600Mhz.

Userbenchmark für Intel, gegen Ryzen

Obwohl in zahlreichen Tests bestätigt wurde, dass durch die hohe Leistung des neuen AMD-Prozessors die Intel-Prozessoren in den Schatten gestellt werden, sprechen diverse Benchmarks zahlreicher User eine andere eindeutige Sprache. So liegt im direkten Vergleich beim UserBenchmark beim Intel i5 7600 vs. Ryzen 5 1600x die Intel-CPU vorne. Die R5 1600 (ohne „x“) kann es mit dem i5 7600 wesentlich besser aufnehmen. Die Werte sprechen sehr für die Praxis als nur Zahlen auf einen Stück Papier, was den R5 1600 zu einer wesentlich besseren Alternative macht als die 1600x.

AMDs Prozessoren haben allerdings in diversen Testvideos und Nachtests hinsichtlich der Auslastung alles andere als das Nachsehen. Während in diversen Spielen wie Battlefield 1 der Intel-Prozessor 7600k bereits die 80 bis 90 % Auslastungsmarke erreicht hat, schlummert der Ryzen-Prozessor gemütlich mit seinen 40-60 % vor sich hin.

Voraussetzungen für Ryzen-CPU und die Schwierigkeiten

Benchmark-Tests sind allerdings nur theoretisch. Tatsächlich gibt es eine Reihe von Dingen zu beachten, wenn man sich tatsächlich für den Ryzen entscheiden möchte. Diese Dinge sind nicht unerheblich. So gibt es zurzeit eine Handvoll von kompatiblen Mainboards, die auch wirklich die AMD-CPU unterstützen. Das ist wichtig zu wissen, um keine unangenehme Überraschungen zu erleben. So unterstützen nur eine Handvoll von B350 und X370-Mainboards und einigen weiteren Ausnahmen die CPUs. Einige Mainboards erfordern des Weiteren auch zwingend ein BIOS-Update.

Auch wenn dies nur der Anfang ist, wird zukünftig der Weg für Ryzen-Prozessoren geebnet werden, wenn AMD am Ball bleibt. Wären da allerdings nicht diese sogenannten „Kinderkrankheiten“. Denn laut diversen Berichten kommt es trotz der vollen Übereinstimmung laut Liste zu erheblichen Problemen. Von Kompatibilitätsproblemen, bis hin zu nicht hochfahrenden Computern, sind diese Berichte zahlreich, spiegeln allerdings keinesfalls die aktuellen überaus positiven Resonanzen wieder.

Trotzdem sind von Leistungseinbrüchen von AMD-Prozessoren die Rede, wobei das Unternehmen dies hier klar von sich abgewiesen hat. Es liegt laut AMD an der jeweiligen Anwendung, weshalb es zur Leistungsminderung kommen kann. Die jeweilige Anwendung müsse auf die CPU optimiert werden. Dass die Probleme seitens von Ryzen-Prozessoren kommt, wurde verneint.

Das besonders aktuelle Spiele von den Vorteilen und Vorzügen von der neuen AMD-CPU profitieren, bestätigt AMD auch noch im gleichen Atemzug und erwähnt hierbei die Simultaneous Multithreading, welche bei Spielen wie in Battlefield 1, Arma 3, For Honor und einigen weiteren Anwendungen unterstützen. Auch zukünftige Spiele sollen von der neuen Technologie und Technik der Prozessoren noch besser unterstützt werden.

Ältere Spiele haben es hingegen etwas schwerer. Das Hauptproblem allerdings ist, dass gerade erst viele Spiele angefangen haben, 4 Kerne auch wirklich zu nutzen. Zwar wird schon der Tod von 4-Kern-Prozessor vorausgesagt, doch bis es tatsächlich soweit ist, könnten trotzdem noch einige Jahre vergehen. Das selbe Spiel war bei X-Core-Prozessoren zu sehen. Allerdings ist die Chance gut, dass durch die nun aktiv-gewordene Konkurrenz AMD, Intel in einiger Hinsicht einen Strich durch die Rechnung machen könnte und sich neue Ansätze überlegen muss. Das haben sie sogar bereits schon.

Intel antwortet sofort: 8. Generation und Fazit

Nach der Veröffentlichung der Ryzen-Prozessoren antwortet nun Intel mit ihrer 8. Generation der Intel-Prozessoren. Diese, laut Gerüchten ebenso mit 6-Kernen, sollen in inoffiziellen Benchmarks bereits Leistungsfähiger sein als die AMD-Prozessoren. Auch generell wirbt Intel mit 15 % höhere Leistung im Vergleich zum Vorgänger. Doch auch AMD ruht sich auf dem Erfolg von Ryzen nicht aus. Die Antwort von AMD wird nicht lange auf sich warten lassen. Somit können wir definitiv davon ausgehen, dass wir bereits Anfang 2018 die ersten Nachfolger-CPUs von AMD sehen werden.

Intel i5 oder Ryzen CPU?
Letztlich liegt es an euch, ob ihr euch für eine Ryzen oder Intel-CPU entscheidet. Was allerdings definitiv fest steht ist, dass AMD wieder zurück ist und wir in Zukunft noch so einiges hören und sehen werden. Wenngleich der nächste Computerprozessor nicht unbedingt von AMD ist, könnte vielleicht der übernächste Computer es sein, wenn sie am Ball bleiben. Konkurrenz belebt das Geschäft. Somit auch die Innovationen, in der AMD bereits eine Vorlage geliefert hat.

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